Vergangenen Sonntag begrüßte das Team der TSB-Footballer mit dem Kanadier James Morrissey ihren neuen Spielmacher für die Saison 2011.

Rechtzeitig vor dem Saisonstart am 17. April in Hanau gegen die Hornets traf der neue Quarterback der Wildschweine am 01. April in Ravensburg ein und konnte gleich einen Tag später in einem Trainingsspiel gegen die Beavers aus Biberach sein Können unter Beweis stellen. Wegen anderweitigen Verpflichtungen kam der 23 jährige Morrissey erst zum Ende Vorbereitung nach Deutschland, aber bereits bei seinem ersten Einsatz zeigte er, dass er sich mit seiner professionellen Einstellung sehr schnell integrieren kann. Offense Coordinator Frank Kienzle war sehr zufrieden damit, wie der Kanadier sich auf dem Platz zeigte, „James kam sofort mit den Gegebenheiten zu Recht und durch seine offene, freundliche Art fiel es ihm sehr leicht sich mit seinen neuen Teamkameraden anzufreunden. Spielerisch sah man besonders in kritischen Situationen, dass er durch seine Ruhe und Erfahrung jederzeit gute Entscheidungen treffen kann. Damit hat er bestätigt, dass wir mit ihm die richtige Verstärkung für das Team haben. Er kann unseren Spielern sehr viel beibringen und besonders unseren Nachwuchs-Quarterback Joris Strobel helfen sich weiter zu entwickeln.“ Headcoach Thomas Miller sieht noch weiteres Potential, „Wir haben nun einen erfahrenen Spieler der das Team in die neue Saison führt und einen zweiten Quarterback, der in jeder Trainingeinheit dazu lernen kann und dies in den kommenden Spielen immer wieder in der Praxis anwenden wird. Darüber hinaus werden James und Joris auch unseren Nachwuchs im Jugend-Tackle- und Flag-Team fördern, damit wir auch in Zukunft gute Spieler zur Verfügung haben werden.“

In den letzten beiden Jahren holten sich die Razorbacks immer Verstärkung für die Line-Spieler der Offense und konnten dadurch das Leistungs-Niveau an der O-Line steigern. 2009 war der Texaner John Lysinger der erste Spielertrainer den man aus dem Mutterland des Sports in die Turmstadt holte. Lysinger konnte einen Teil seiner Erfahrung an die Ravensburger Spieler und Trainer weitergeben und 2010 konnte der kanadische Offenseline-Spieler Mike Labell in diesem Bereich weitere Entwicklungsarbeit leisten, von der besonders Matthias Pfeiffer, Offenseline-Spieler und -Trainer, profitieren konnte. Nach dem Weggang des bisherigen Quarterbacks Christoph Münster zum Zweitligisten Holzgerlingen Twister, waren sich Vorstand und Trainercrew einig, dass man sich in dieser Saison mit einen Spielertrainer auf der QB-Position verstärken musste. „Es war nicht einfach den richtigen Spieler zu finden“, erklärte Coach Miller. „Glücklicherweise konnte uns Mike Labell bei der Suche helfen, da er mit James Morrisey bereits auf der Highschool zusammen spielte und wusste dass dieser sehr gut zu uns passen würde.“ Die gemeinsame Zeit auf der Catholic Central Highschool in London/Ontario war die erste Station von James Morrissey, der zusammen mit drei jüngeren und drei älteren Brüdern in London/Ontario aufwuchs. „Bei meiner sportlichen Entwicklung habe ich sehr vom Leben in einer Großfamilie profitiert, da eigentlich immer Einer da war mit dem ich Pässe werfen konnte oder andere Sportarten betreiben konnte“, erzählt Morrissey. Nach der Highschool besuchte er die School-University of Western Ontario, wo er für das Team der Mustangs spielte und zweimal die Ontario Province-Meisterschaften gewinnen konnte. Der Kanadier ist auch ein hervorragender Wide-Receiver und 2009 wurde er in das  Ontario/Quebec Auswahlteam berufen. Als Jugendlicher spielte er bei den London Beefeaters und sammelte dort auch Erfahrungen als Defensiv-Back und Returner.

„Ich will unbedingt Europa und seine Kulturen kennen lernen und dabei die Ravensburg Razorbacks bei ihrem Football-Programm unterstützen“; antwortet der sympathische Nordamerikaner auf die Frage, warum er sich für die Wildschweine entschieden hat. „Nicht Jeder bekommt die Chance auf diese Weise seiner sportlichen Leidenschaft nachzugehen, dabei neue Länder kennen zu lernen und zu helfen, ein Team nachhaltig zu fördern. Ich freue mich besonders auf die Arbeit mit den Jugendlichen und will den Razorbacks dabei helfen ihr Programm weiter zu verbessern. Ich bin stolz darauf, dass ich dieses Angebot bekommen habe und ich werde mein Bestes geben um mich dafür beim Team zu revanchieren.“ Headcoach Miller sieht kein Problem darin, dass der Spielmacher nur zwei Wochen Zeit hat um sich mit seinen neuen Teamkameraden auf das erste Spiel vorzubereiten. „Wir werden in diesen zwei Wochen noch mal intensiv an den Spielzügen arbeiten. Außerdem hat Joris Strobel während der gesamten Vorbereitung sehr gut mit der Offense gearbeitet und dabei gezeigt, dass er mehr als nur ein Ersatzspieler ist. James Morrissey wird Joris weiterentwickeln damit wir im Verlauf der Saison beide Spieler als Quarterbacks einsetzen können.“

Insgesamt hatte das Team ein sehr umfangreiches Vorbereitungsprogramm. Bereits Ende Januar beendete man das Hallentraining und begann die ersten Trainingseinheiten im Freien bei eisigen Temperaturen. Im Februar kamen zu den üblichen Trainingseinheiten unter der Woche noch mehrere Tages-Einheiten an den Wochenenden dazu. „Wir hatten an den Wochenenden eine hohe Trainingsbeteiligung und dadurch konnten wir sehr intensiv mit den Spielern arbeiten“, erklärt Defense Coordinator Leo Grenz. „So konnten wir auch die neuen Spieler sehr gut integrieren und die Leistung insgesamt steigern. Wir waren auch in der Lage sehr früh an den Spielzügen zu arbeiten und dadurch konnten wir schnell erkennen woran noch zu arbeiten war.“ Nach einem Wochenend-Trainingslager Anfang März standen dann noch mehrere Wochenendeinheiten und schließlich die Trainingsspiele gegen Kempten und Biberach auf dem Plan. Headcoach Miller zeigte sich mit der Vorbereitung insgesamt sehr zufrieden, „Die Spieler haben sich alle gut weiterentwickelt und die Jungs sind jetzt heiß auf die Saison. In den nächsten zwei Wochen werden wir noch an der Feinabstimmung, besonders mit Quarterback James Morrissey, arbeiten und dann sind wir gut gerüstet, um auch gegen den Zweitligaabsteiger aus Hanau zu bestehen.“ Neben vielen talentierten Neueinsteigern und gut ausgebildeten, ehemaligen Jugendspielern haben auch einige erfahrene Spieler den Weg zu den Wildschweinen gefunden. Linebacker Rene Drähnert spielte unter anderem mehrere Jahre in Kempten und Benjamin Thiel war zuletzt für die Göttingen Generals als D-Back aktiv. Aber auch ehemalige Spieler der Razorbacks sind wieder dabei: Zeki Öztürk wird das Team wieder an der Offenseline unterstützen und Marcel Licht, sowie Joe Hartmann, werden ihre Erfahrungen als Linebacker einbringen. Die Ziele für die Saison haben sich aber trotz der guten Vorbereitung nicht verändert. Miller erklärt, „Die vielen Abgänge nach der letzten Saison haben Lücken hinterlassen die wir zwar größtenteils wieder schließen konnten, aber wir haben einige Spieler im Team, die erst noch Erfahrung sammeln müssen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir an die Leistung des letzten Jahrs anknüpfen können und wir wollen den Klassenerhalt wieder möglichst schnell sichern.“